Der RAA Verein NRW e.V. und das Arche Noah Projekt haben mit ihren Kooperationspartnern ein Friedenskonzert geplant. Sie versuchen damit auf die aktuelle, dramatische Kriegssituation zwischen der Ukraine und Russland zu reagieren. Es soll eine humane Geste sein: ein Willkommensabend für die geflüchteten Menschen aus der Ukraine, um ihnen ein wenig „Normalität“ zu bieten.
Die Veranstalter fordern alle Verantwortlichen auf, umgehend die Kriegshandlungen in der Ukraine zu beenden und an den Verhandlungstisch zurückzukehren, um das Leid und das Elend, in das die Geflüchteten gestürzt werden, zu beenden. Auch alle Verantwortlichen der Kriege im Nahen Osten, von Syrien, Irak und Afghanistan werden aufgefordert, diese zu beenden. Das Leben jedes Menschen ist überall gleichwertig zu schützen.
Ziel der Veranstalter ist internationale Gesinnung und eine friedliche Welt für alle Menschen.
Alle friedliebenden Menschen und die geflüchteten Menschen aus der Ukraine sind recht herzlich eingeladen, dieses Friedenskonzert mit uns zu erleben.
Die Vielfalt der Künstler*innen und der Sprachen soll die Pluralität in einer Demokratie bewusst machen und gegen jede Willkürherrschaft stehen. An dem Abend werden Künstler*innen in verschiedenen Sprachen Lieder für Frieden und Menschenrechte singen und den Krieg ächten.
Das Friedenskonzert ist Teil einer Veranstaltungsreihe des RAA-Vereins und der Stadt Essen gegen Rassismus, für Vielfalt, Demokratie und Menschenrechte.
Hier geht’s zum Flyer mit den weiteren Veranstaltungen
Friedenskonzert am 3. Juni 2022 ab 17 Uhr
im KD 11-13, Karl-Denkhaus-Straße 11-13
17.30 Uhr: Multilinguale Musikgruppe mit Liedern in Deutsch, Armenisch, Türkisch, Kurdisch
Eine Musikgruppe aus Arbeitern und Studenten, die die Klänge des Orients mitten in Europa wiedergeben. Sie singen in verschiedenen Sprachen und ihre Botschaft ist klar: Musik ist universell und verbindet. Egal ob Klagelieder auf Kurdisch oder Epen auf Armenisch. Wir alle sehnen uns nach einer besseren Welt, in der wir zukünftig in Einklang leben und weiterhin friedlich musizieren.
18 Uhr: Transaesthetics meets Ukraine
Dimitrij Markitantov: Der 1976 in Kiew geborene Saxophonist durchlief zunächst in der Ukraine die staatliche musikalische Ausbildung (Musik-, Fach- und Hochschule mit dem höchsten Abschluss „Rotes Diplom“), bevor er 1999 mit einem Stipendium des Deutschen Akademischen Austauschdienstes an die Folkwang Hochschule in Essen kam. Dort studierte er Jazzsaxophon bei Matthias Nadolny, Hugo Read und Wollie Kaiser. Er gewann schon während des Studiums diverse Jazzpreise („Young Energy“ in Bremen 2002, Folkwang Preisträger 2003, Jazzwerk Ruhr 2006 u.a.) und spielt unter anderem in Roman Babiks Urban Wedding Band an der Seite von Bodek Janke und Martin Gjakonovski.
Marc Brenken: Der Pianist wuchs in Schleswig-Holstein auf, begann im achten Lebensjahr mit dem Klavierspiel und fand wenig später zum Jazz, nachdem er Aufnahmen von Errol Garner und Oscar Peterson gehört hatte. Er studierte an der Essener Folkwang-Universität der Künste und besuchte Masterclasses von Fred Hersch, Kenny Werner und Richie Beirach. Bisher hat er sieben Alben veröffentlicht. Konzertreisen führen ihn quer durch Europa, in den Libanon und die Mongolei. 2013 rief er die Reihe „Jazz für the People“ ins Leben, bei der er wöchentlich mit wechselnden Gastmusikern im Essener Katakomben-Theater auftritt. Bisher gab es über 280 Konzerte in der Reihe. Seine Devise: „Man muss fühlen, was man spielt, damit man sich selbst und dem Publikum etwas geben kann.“
Kazim Calisgan: Kopuz, Vocal, Percussion. Geboren wurde er in der Türkei als Enkel eines alevitischen Geistlichen (Dede), der laut alevitischer Erbfolge in die Fußstapfen seines Großvaters treten darf. Daher erlernte er als Junge von seinem Großvater das Sazspielen, begleitet seinen Opa als Zuhörer und nahm so an vielen spirituellen Sitzungen teil. Später brachte er sich den Umgang mit weiteren Saiteninstrumenten aus der Baglama-Familie bei.
1980 kam er nach Deutschland und studierte Sozialwissenschaften in Bochum, das er mit dem Diplom abschloss. Mit alevitischer Spiritualität und dem Sufismus gut vertraut, widmete sich Kazim Calisgan immer mehr der Weltmusik und dem Jazz, kooperierte mit deutschen und internationalen Musikern und Künstlern.
18.30 Uhr: Syrische Musikgruppe Irtijal Band
Die Gruppe wird Kurdische und arabische Lieder vortragen.
19.30 Uhr: Ukrainische Künstlerinnen Tamara Lukasheva und Laura Marti
Tamara Lukasheva: Musik, die sich von selbst entwickelt, ohne Anstrengung oder Kampf. Frei von irgendwelchen Genres, sondern von Herzen: Die Klangwelt, die sie in fantastische Welten der Fantasie entführt: starke Kontrastelemente, moderner, impressionistischer Sound, improvisatorische Interaktion und Klänge, die sich in Stille auflösen. Pianistin Roksana Smirnova und Gitarrist Misha Kalinin haben ihren Sound seit Jahren entwickelt, indem sie die Vielfalt und Möglichkeiten ihrer Instrumente nutzen. Tamara Lukasheva: Gesang.
Laura Marti: Sie ist Jazz-, Ethnologie-, Rock- und Popsängerin, Komponistin und Songwriterin, außerdem stolze Ukrainerin mit armenischen Wurzeln und einem brasilianischen Herzen, kurz: eine der vielseitigsten Sängerinnen der Ukraine mit einer charakteristischen, samtigen Stimme. Von den Elle Style Awards wurde sie als Sängerin des Jahres nominiert und nahm an „The Voice of the Country – 11“ teil. Als Jazzsängerin hat sie mit einigen renommierten internationalen Jazzmusikern zusammengearbeitet.
Sie ist Mitglied im Natalia Lebedeva Trio und in der „Jazz in Kiev Band“ unter der Leitung von Alexey Kogan.
Anmeldung bis zum 20.05.2022 beim RAA Verein NRW e.v. unter info@raa-verein-nrw.de
Fotos: Bildrechte bei den jeweiligen Künstlern