Jugend paddelt für Arche Noah
„Oberkörper nach vorne und wieder hoch, erstmal nur das, immer nach vorne und wieder hoch“, schallt es über die Wiese am Ruderhaus des TVK in Essen-Kupferdreh. „Und jetzt das Paddel vorne einstechen und nach hinten ziehen. Da fehlt jetzt natürlich jeder Wasserwiderstand.“ Das Arche Noah Team trainiert vorerst noch auf dem Trockenen – schließlich machen sie das alle zum ersten Mal: Jugendliche und junge Erwachsene aus unterschiedlichen Glaubensgemeinschaften nutzen die Chance, zu lernen, wie man gemeinsam ein Drachenboot paddelt. Beim Jedermann-Rennen am 13. und 14. August gehen sie für die Arche Noah an den Start, passend zum diesjährigen Arche-Motto „Alle in einem Boot“.
„Symbol für Zusammenhalt“
„Der Initiativkreis Religionen in Essen hat auch viele junge Mitglieder, darum haben wir die Jugend aufgerufen, für die Arche Noah beim Drachenboot-Rennen mitzupaddeln“, erklärt Thomas Grunau, der sich der Essener Sikh-Gemeinde sehr verbunden fühlt und für diese mit im IRE sitzt. Als ehemaliger Ruderer – er war sogar mal U23-Meister – findet er: „Es gibt doch kein besseres Symbol für den Zusammenhalt. Wir sind eine Mannschaft, eine Stadt, ein Land.“ Gerade nach Corona sei es wichtig, zu sagen: „Wir lassen uns nicht trennen – wir fangen jetzt wieder an!“
Paddel voraus!
Die ersten jungen Paddler und Paddlerinnen sind dem Aufruf gefolgt und zum Training beim TVK in Kupferdreh gekommen: Sikh-Mitglieder sind dabei, Muslime und Bahai, Mädels und Jungs in einem Boot, Essener Norden trifft Essener Süden. Jochen Menzel, Veranstalter des Drachenboot-Rennens, zeigt dem jungen Arche Noah Team persönlich, wie das mit dem Drachenboot-Paddeln funktioniert – auch wenn sie erstmal nur auf Holzbänken an Land sitzen. Auf den Rhythmus komme es an, betont er, und jeder müsse mit der Bewegung seines Vordermanns bzw. seiner Vorderfrau mitschaukeln. Vor und zurück, vor und zurück – einer aus dem Team darf später als Trommler den Takt schlagen.
Anleitung vom Profi
„Es kommt aber nicht darauf an, möglichst schnell zu paddeln“, so Menzel. Die Bewegung, erklärt er, müsse immer aus dem Oberkörper kommen – nicht aus den Armen. Das schaut er sich bei jedem der Jugendlichen einmal einzeln an. „Das Paddel nicht zu weit nach hinten ziehen, sonst macht ihr euren Hintermann nass.“
Verstärkung gesucht!
Dann klärt er noch über Sicherheitsfragen auf: „Ein Drachenboot ist kein Flugzeugträger – es kann kentern.“ Allerdings passiere das äußerst selten, und wenn, dann könne man sich problemlos daran festhalten und gemeinsam zum Ufer schwimmen.
Nach dem Training sind die Teilnehmer sich einig: „Das hat total Spaß gemacht!“ Für das Jedermann-Rennen brauchen die Jungs und Mädels allerdings noch Verstärkung im Drachenboot: Ein Team von 20 Leuten wäre ideal. Wer zwischen 16 und ca. 22 Jahre alt ist und Lust hat, für die Arche Noah mitzupaddeln und vorher noch an einem Training – dann auch auf dem Wasser – teilzunehmen, meldet sich am besten per Mail bei uns: till.overbeck@kd11-13.de
Hier gibt’s Infos zum Drachenboot-Rennen
Hier geht’s zu unserer Instagram-Story über das erste und zweite Training vor dem Rennen
Fotos: Arche Noah Essen/Till Overbeck