Moutasm Alyounes ist 23 Jahre alt und kommt aus Raqqa in Syrien. Dort führte er ein ganz normales Leben. Bis der Krieg kam. Im Jahr 2015 floh er nach Deutschland und kam nach Essen.
Heute, sechs Jahre später, hat Moutasm sein Abitur in der Tasche und ein Buch über seine Lebensgeschichte geschrieben, das in den nächsten Wochen erscheint: „Die Wahrheit aus meiner Sicht“.
Es gibt keinen Musterflüchtling
Das Buch ist in vier Kapitel gegliedert: Kapitel 1 beschäftigt sich mit Syrien und dem Krieg, Kapitel 2 mit dem Beginn der Flucht, Kapitel 3 mit dem Fluchtweg, Kapitel 4 mit Moutasms neuem Leben in Deutschland, wo er Rassismus und Ablehnung kennenlernt, aber auch Freundschaft und Solidarität.
Mit seinem Buch wolle er aufklären, sagt Moutasm. Denn das Thema Flucht werde oft zu pauschal betrachtet: „Ich bin nur ein Beispiel für viele Menschen, die ihre Heimat verlassen mussten. Es gibt keinen Musterflüchtling, sondern viele individuelle Geschichten. Jeder Mensch hat sein persönliches Schicksal.“
Hass aus Angst und Unwissen
Hinter pauschaler Ablehnung und Hass stecke oft Angst vor dem Unbekannten, hat er beobachtet, vor allem in den sozialen Medien: „In persönlichen Gesprächen ist das Bild oft ganz anders. Dann ist man für andere keine Zahl in der Statistik mehr, sondern ein Mensch.“
Deshalb lautet sein Appell: „Redet miteinander, hört einander zu, zeigt Verständnis!“
Info:
Das Buch „Die Wahrheit aus meiner Sicht“ ist bei Moutasm Alyounes erhältlich: moutasm.younes@gmail.com